Pressestimmen:

"…Paraderollen für zwei Vollblutschauspieler: In Ingolstadt gibt Matthias Winde den peniblen, überkorrekten Felix. Ihm dabei zuzusehen, wie er nach außen um Fassung ringt, aber auch um Aufmerksamkeit für sein angekränkeltes Herz buhlt, wie er sich fürchtet vor der Veränderung, larmoyant seine zahlreichen Krankheiten in Szene setzt, wie er sich glücklich in die Küchenarbeit stürzt, der Pokerrunde Manieren beibringt oder kunstvoll mit der Möbelpolitur hantiert- das ist große Schauspielkunst in virtuoser Körperakrobatik. Denn oft genügen Winde ein jammervoller Blick oder verdruckste Gesten, um diese Figur so präzise wie komisch zu beschreiben. Diesen verschrobenen Unglücksraben mit der wunden Seele, dem kleinen Mut, rechthaberisch und feige zugleich. Nervtötend, aber trotz allem irgendwie liebenswert."
DK (Anja Witzke) am 30.01.2010 über die Premiere „Ein seltsames Paar“

"…Solcherart ist die Komik in Dominik von Guntens Inszenierung: schrullig, bizarr, konfus, aber stets leicht und überraschend. Denn Regisseur und Schauspieler verraten die Figur nicht. Mit welcher Ernsthaftigkeit und Präzision Matthias Winde sich in diesem unwirtlichen, stillen Universum bewegt- das ist so verblüffend wie genial. Das Bügeln! Die Vesper! Das Ankleiden! Der Tupperbehälter! Herrlich. Todtraurig. Höchst amüsant. …Das Ende bleibt offen: Wird der Kontrabassist die Vorstellung schmeißen mit seinem "Sarah"-Schrei aus dem Orchestergraben? Gehen Sie hin! Hoffen Sie! Verzweifeln Sie! Einen eklatant schönen Theaterabend werden Sie in jedem Falle haben."
DK (Anja Witzke) am 02.12.2007 DK zur Premiere von P.Süskinds Theatermonolog „Der Kontrabaß“

"…Der Willy Loman Matthias Windes steht dabei wirklich nicht allein. Doch wie er da als Loser geht, mit hängenden Schultern und dem unsicher tastenden Gang des alternden Mannes, wie er sich unvermittelt in den tollen Hecht an der Vertreterfront und als Familienvater verwandelt, um gleich danach in Wutausbrüche über die Taugenichtse von Söhnen zu fallen, das ist eine starke Leistung, gipfelnd in der desstruktiven Apotheose, im Selbstmord für diese Familie. Der Mensch in seiner totalen Entwertung ist wenigstens die Versicherungssumme wert. Triumph des kapitalistischen Denkens pur."
Mittelbayrischen Zeitung (Harald Raab) am 24.01.2005 zu Arthur Millers „Handlungsreisenden“

"…Matthias Winde ist Willy Loman. Ein Getriebener ohne Bodenhaftung. Ein schwärmerischer Prahlhans. Einer, der sich in zwei Sätzen drei Mal widerspricht. Einer dieser Vor-sich-hin-Murmler, die einen bisweilen begegnen. Einer, der nie die Kraft hat, sich der Realität zu stellen. Verzweifelt komisch. Anrührend. Mit müdem Mut. Plötzlich aufbrausend. Dann wieder unterwürfig, hilflos. So hinreißend wie facettenreich spielt Winde diesen Loman. Und wird am Ende bejubelt."
DK (Anja Witzke) am 24.02.2005 zu Arthur Millers „Handlungsreisenden“

"…Für Friedrich Hofreiter hat Politz einen starken Schauspieler zur Verfügung, Matthias Winde, Neuzugang, der einen exzellenten Einstand hat und für das Ensemble von Intendant Peter Rein ein Glücksfall ist. Winde sprüht vor Charme und narzisstischer Lebenslust. Sein Hofreiter ist voll Temperament und Ausdrucksvielfalt, einer, der die Frauen nimmt und sie verliert, sobald er sie gewonnen hat. Wie die junge Erna Wahl- weil keine Sehnsucht bleibt. Und nach und nach blitzt auf, was schließlich zum Duell führt, in dem er den jungen Fähnrich Otto, den Einmal-Seitensprung seiner Frau, erschießt: Härte, Kälte, Lebensangst. Ein Lebemann, der sich überlebt hat."
Bayrischen Staatszeitung (Gudrun Rihl) am 02.10.2003 zur Inszenierung „Das weite Land“ am Ingolstädter Theater

"…Dass dennoch daraus ein interessanter und sehenswerter Theaterabend wird, ist vor allem einem Neuzugang zu verdanken: Matthias Winde fasziniert in der Hauptrolle des Friedrich Hofreiter durch Temperament, Reife, Sicherheit, gestische und mimische Ausdrucksvielfalt. Wie gegen Ende schlagartig Kälte, Hass die lockere Spielervisage des Salonlöwen überzieht, das ist große Klasse."
Friedrich Kraft am 29.09.2003 zur Inszenierung „Das weite Land“ am Ingolstädter Theater

"…Für den Schauspieler ist dieser Solo-Abend auch eine Anerkennung seiner Leistungen in Erfurt und er erinnert noch einmal, warum Winde ein Protagonist genannt wurde. Mit handwerklicher Souveränität absolviert er diesen zweistündigen Kraftakt. Die hausmeisterliche Verunsicherung des Kittelträgers, dessen Traum vom Publikum erschreckend wirklich wird, und die Lust, endlich einmal offenbaren zu dürfen, wer den ganzen Betrieb eigentlich am Leben erhält. Die leise Traurigkeit dessen, der als Achtjähriger einmal vom Ruhm kostete und seit dreißig Jahren für den der anderen arbeitet. Winde und sein Regisseur Karl-Heinz Krause schaffen einen Rhythmus des Spiels und der Stimmungen, so wechseln Melancholie und Heiterkeit, wie ein Artist, der ein wenig ausruht vor dem Anlauf zur nächsten Nummer.
…Einmal noch kommt Winde auf diese Höhe, wenn er Frank Sinatras, im Stück nicht vorgesehenes, "This is my way" singt. Im Übrigen gibt er dem Stück, was des Stückes ist, weniger eine Figur als das hoch stehende Nummernprogramm eines zum langen Solo befähigten Schauspielers."
TA (Henryk Goldberg) am 26.05.2003 TA zur Premiere „Die Sternstunde des J.Bieder“ am Theater Erfurt

"Matthias Winde als Mephisto ist Zentrum und Sahnetüpfelchen der ganzen Inszenierung: Wie er charmant, zynisch, lasziv, brutal, aufgeblasen und immer ein wenig angewidert von der Biederkeit der Erdlinge durchs Universum fegt, erinnert er an Jack Nicholsons Joker- allerfeinst."
DK (Anja Witzke) am 3.11.2000 zur „Faust“-Premiere am Theater Erfurt

"…Dafür hat mir der Mephisto umso besser gefallen. Was für vielfältige Gesichter der Teufel hier haben kann: Mal ist er furchterregender Glatzkopf, mal gehemmter Student, dann wieder selbstbewusster Junker oder ein Bürokrat, der wichtigtuerisch und akkurat Dokumente in Klarsichtfolie verwaltet. Oder aber wie ein Stasispitzel den Fall Faust konspirativ mit der Kamera festhält."
DK (Jesko Schulze-Reimpell) am 3.11.2000 zur „Faust“-Premiere am Theater Erfurt

"Matthias Winde, Mephisto, hat endlich wieder einmal eine Aufgabe auf der Höhe seines Könnens. Nicht die tradierte Erscheinungsform der Rolle, er kommt in vielerlei Gestalt. Mephistos hartes, brutales Selbst, ein kurzes Aufscheinen als Nosferatu, ein irdischer Prokurist des Bösen, vielleicht auch nur ein Höllen-Schüler wie Wagner ein Faust-Schüler, ein Dandy- und immer als gespielte Erscheinungen des Einen. Auch hier kommt die Inszenierung dem Schauspieler entgegen, der sich der jeweiligen Situation hingeben darf. Kein zynischer Spielmeister, ein Teufel, der ackert für seinen Job, so schlimm und so lustig. Bei Frau Marthe entwickelt er den Text aus der Situation, den "Trudenfuß" spielt er als Trick, die Wagner-Nummer als Varieté. Viele "Nummern", doch nie die Figur verlierend, Faustens andere Gestalt."
TA (Henryk Goldberg) am 30.10.2000 zur „Faust“-Premiere am Theater Erfurt